Das Schützenjahr 2011

März

Neuwahlen standen auf dem Programm der Jahreshauptversammlung, die wir in diesem Jahr am 11. März abhielten. Es sollte sich aber nicht viel ändern, denn die Hauptposten waren vorher schon gut besetzt, und so kam es, dass die Versammlung auch keine Änderungswünsche hatte. Leider musste die Bruderschaft einige schmerzliche Todesfälle aus dem Jahr 2010 betrauern. Es traf allesamt aktive Schützen und sogar zwei Offiziere und Vorstandsmitglieder unserer Bruderschaft. So gedachte man in diesem Jahr der verstorbenen Freunde

Karl Heinz Theilig,

Walter Fiedler und

Dieter Hauch.

Insgesamt war es eine Jahreshauptversammlung der ruhigen Art. Der Besuch war erneut geprägt von einem hohen Anteil an Jugendlichen und Frauen. Während der Versammlung, die erneut souverän von Brudermeister Norbert Pinell geleitet wurde, sollten auch die Vereinsmeister des Jahres 2010 geehrt werden.

Ergebnis der Vereinsmeisterschaften 2011
KlassePlatzNameRinge
Schüler männlich,
aufgelegt
1. Chris Engels 89
2. Andreas Koch 86
3. Patrick Goeres 85
Jugend männlich,
aufgelegt
1. Stefan Kraus 91
Jugend weiblich,
freihand
1. Tanja Joschinski 119
2. Ricarda Kickartz 96
Damen Altersklasse,
freihand
1. Birgit Pörner 125
2. Petra Suchowski 90
Herren Altersklasse,
freihand
1. Stephan Kickartz 134
2. Richard von der Lohe 127
3. Sascha Kück 127
Damen Altersklasse,
aufgelegt
1. Elke Höppener 145
2. Marianne Berg 145
3. Karin Böttcher 143
Herren Altersklasse,
aufgelegt
1. Herbert Höppener 143
2. Freddy Höppener 139
Damen Senioren,
aufgelegt
1. Maria Landvogt 137
Herren Senioren,
aufgelegt
1. Peter Stickel 141
2. Wilfried Schorn 138
3. Walter Kück 119

Die Jahreshauptversammlung nahm ihren Lauf und ließ sich mit einigen kurzen Worten charakterisieren: harmonisch, ruhig, stressfrei.

Was lange währt, wird endlich gut. Mit diesem Sprichwort kann man das umschreiben, was am 25. März geschah. Nach sehr langer Bauzeit konnten wir Schützen endlich die Umbaumaßnahme "Haus Pattern" als fertiggestellt der Öffentlichkeit vorstellen. In vielen Stunden Arbeit hatte die Mannschaft um unseren "Architekten und Bauleiter" Herbert Höppener herum zwei zusätzliche Räume geschaffen. Es sollte ein Abstellraum und ein Buffetraum sein, den man an diesem Abend seiner Bestimmung übergab. Hierzu hatten wir zu einer kleinen Feierstunde eingeladen. Präses Pfarrer Maqua segnete die neuen Räumlichkeiten und erbat Gottes Segen für alle, die diese Einrichtung fortan nutzen würden. Zuvor hatte Brudermeister Norbert Pinell über die Entstehung der Räumlichkeiten noch einmal berichtet, nicht ohne zu erwähnen, dass Herbert Höppener hier die meiste Arbeit geleistet habe. Auch Bürgermeister Lothar Tertel erkannte in der Bruderschaft St. Matthäus einen Vorzeigeverein, der nicht immer nur abwartet, was eine Gemeinde für eine Vereinigung tun würde, sondern der selbst das Heft in die Hand nehmen würde und einfach etwas bewege. Er hob hervor, dass er als Eigentümer des "Haus Pattern" stolz und dankbar sei, dass durch das Tun der Bruderschaft das Gebäude an Wert und Attraktivität sehr gewonnen hätte. Viele Menschen, darunter auch alle im Gemeinderat vertretenen Fraktionen, schlossen sich dem Rundgang durch die neuen, freundlich gestalteten Räume an und überall sollte man rundherum nur Lob und Anerkennung ernten. Unverkennbar waren auch die von Matthias Vanwersch gefertigten Garderobenhalter, die allesamt mit dem Matthäus-Emblem unserer Bruderschaft versehen worden waren - ein echter Hingucker. Für unsere Bruderschaft war dies ein toller Abend, nicht zuletzt, weil unser Prestige erneut einen guten Schub bekommen hatte und wir unser "Haus Pattern" jetzt so gestaltet sahen, wie wir es uns schon lange gewünscht hatten.

Bei strahlendem Wetter trafen wir Schützen uns am Sonntag, dem 27. März zum ersten hohen Tag in unserem neuen Jahr. Es galt, die neuen Majestäten zu ermitteln. Es waren sehr viele Schützenfrauen und -brüder, die sich schon früh am Morgen trafen. Wegen der Umstellung auf Sommerzeit hatte man noch eine Stunde weniger Schlaf, um sich in der Pfarrkirche St. Johannes Baptist zu Niedermerz den Segen für diesen Tag zu holen

Von unserem Spielmannszug "Blau-Weiß" Pattern begleitet ging es von Niedermerz nach Neu-Pattern. Dort angekommen hieß Brudermeister Norbert Pinell alle recht herzlich willkommen und wünschte allen einen schönen Tag und den Bewerbern um ein Majestätenamt eine gute und ruhige Hand.

Das "Haus Pattern" füllte sich von Minute zu Minute und als dann der Wettkampf um die Schülerprinzenwürde angesagt wurde, waren schon fast alle Plätze besetzt. Zum Wettkampf um die Schülerprinzenwürde stellten sich zwei Bewerber, nämlich Vorjahresschülerprinz Chris Engels und Andreas Koch. Letzterer war es dann, der bereits nach dem 30. Schuss die Würde des Schülerprinzen errang. Nachdem er vom Brudermeister gratuliert und von Mutter Ines herzlich gedrückt worden war, schloss sich ein großer Reigen von Gratulanten an. Stolz sammelte der neue Prinz Andreas Autogramme auf dem erlegten Holzvogel, um auch die Teilnehmer an seinem Vogelschuss zu dokumentieren.

Es schloss sich ein sehr starker Wettkampf vieler Jugendlicher an, die sich um die Würde des Prinzen bewarben. Auch hier konnte man sehen, dass es sich um wirklich schießsportbegeisterte Jugendliche handelte, denn auch hier fiel der Vogel bereits nach dem 30. Schuss. Der Glückliche war Tobias Engels, der Bruder des Vorjahresschülerprinzen Chris Engels. Die Menge der Gratulanten wollte schier nicht abreißen, denn es war mittlerweile voll im Haus Pattern und so dauerte es eine ganze Weile, bis sich die Gemüter etwas beruhigten und man zum dritten Wettkampf des Tages übergehen konnte, dem Königsvogelschuss.

Man hatte sich im Vorfeld geeinigt, nur diejenigen Schützen antreten zu lassen, die eine ernste Absicht hegten, in diesem Jahr Schützenkönig zu werden. Es war auch hier ein sehenswerter und absolut fairer Wettkampf zwischen drei ernsthaften Bewerbern. Man schenkte sich nichts und fast jeder Schuss traf ins Ziel. Ein wenig mehr Standfestigkeit als bei den Wettbewerben der Prinzen bewies der Vogel schon, denn es dauerte hier bis zum 48. Schuss bis Peter und Marita Keller als Königspaar für das kommende Jahr feststanden. Die ersten Gratulanten waren die unterlegenen Mitbewerber, die fair und ehrlich gratulierten und dem Sieger alles Gute für das kommende Jahr wünschten. Das gleiche Prozedere der Gratulation erlebte dann auch unser neuer Schützenkönig mit Gattin und es dauerte unendlich lange bis jeder seine Wünsche an die Majestät gebracht hatte.

Das "Haus Pattern" war mittlerweile übervoll, selbst die neuen Räume reichten nicht mehr aus, um allen eine Gelegenheit zu geben, in Ruhe ein Stück Kuchen zu genießen. Die Thekenmannschaft hatte schon seit Stunden unaufhörlich Beschäftigung und so war es für die Verantwortlichen überaus schwer, noch eine halbwegs vernünftige Ordnung hinzubekommen, damit unser Brudermeister die Proklamation vornehmen konnte. Zwischenzeitlich hatten sich nicht nur die befreundeten Bruderschaften aus Lohn, Dürboslar und Aldenhoven zu uns gesellt, sondern auch das Bezirkskönisgspaar aus Hoengen beehrte uns mit seinem Besuch. So konnte Brudermeister Norbert Pinell dann auch in seiner Ansprache sehr viele Gäste begrüßen und seiner Freude Ausdruck geben, dass sehr viele den Weg nach Neu-Pattern gefunden hatten. Er fand harmonische Dankesworte für alle scheidenden Majestäten, bei denen er sich für alle Aktivitäten im abgelaufenen Jahr recht herzlich bedankte. Unser noch amtierender König Adolf Warnecke ergriff aber auch das Wort und stellte sein für ihn und seine Frau unvergessenes Schützenfest noch einmal heraus. Er bedankte sich bei allen, die ihn unterstützt hatten und hier hob er besonders die Arbeit der Adjutanten hervor. Er wünschte seinen Nachfolgern alles Gute und hoffte, es möge ihnen genau so gefallen wie den Majestäten des Jahres 2010. Seine abschließenden Worte "Ich bin stolz ein Patterner Schütze zu sein" freuten natürlich alle Schützenbrüder, den gesamten Offizierscorps ganz besonders. Die Proklamation der neuen Ehrenträger war zwar reine Routine, doch merkte man diese den wohlgewählten Worten unseres Brudermeisters nicht an, der vom neuen Schülerprinzen Andreas Koch, über den Prinzen Tobias Engels bis hin zum Königspaar Peter und Marita Keller nur lobende Worte fand.

Bis zum Abend wurde noch gefeiert und alle waren gut gelaunt und gut eingestimmt auf das bevorstehende Schützenfest. Eine riesige Zahl an Freunden begleitete das neue Schützenkönigspaar dann auch auf dem sehr kurzen Heimweg und verabschiedete sich recht frühzeitig um dem neuen Königspaar die Möglichkeit zu geben, die aus Sicht der ganzen Bruderschaft sehr schönen letzten Stunden noch einmal Revue passieren zu lassen.

Mai

Es war ein schönes Datum für eine Erstkommunionfeier in Niedermerz. Man zählte den 1. Mai, als Pfarrer Maqua sieben junge Christen an den Tisch des Herrn rief. Gut vorbereitet und gestärkt durch Gottes Segen empfingen die Mädchen und Jungen in der voll besetzten Niedermerzer Pfarrkirche zum ersten Mal den Leib des Herrn. Eine gute Abordnung unseres Offizierscorps war selbstverständlich mit dabei und begleitete die jungen Menschen auf diesem Weg.

Das bevorstehende Schützenfest vom 20. bis zum 23. Mai sollte auch im Kreise der Offiziere besprochen werden und so traf man sich am 6. Mai zur Offiziersversammlung im "Haus Pattern". Es verlief harmonisch und einvernehmlich. Alles Wichtige wurde besprochen, von Uniformproblemen bis hin zum Dienstplan wurde alles geklärt und man konnte schnell schon das bevorstehende Schützenfest erwarten in der Hoffnung gut gerüstet zu sein.

Es war vor allen Dingen Karl-Heinz Buchwald, der seine Fahnenmannschaft, wie schon seit Jahren, bei den Vorbereitungen zum Schützenfest, zu Höchstleistungen antrieb. Aber auch die Residenzenmannschaft um die beiden Höppener-Brüder war überaus engagiert und, weil zielgenau aufgestellt, sehr gut unterwegs mit ihren Arbeiten. Es machte riesigen Spaß, die Gruppen ein wenig zu beobachten, denn es paarte sich das alte "Know How" mit jugendlicher Innovation und so war es am Ende nicht nur ein sehr harmonischer Auftakt, sondern im Ergebnis auch ein sehenswertes Engagement, dass die Matthäus-Schützen wieder an den Tag gelegt hatten. Die Fahnenmannschaft war, wie nicht anders zu erwarten, bereits einen Tag zu früh fertig mit dem Schmücken des Ortes, aber auch die Residenzenmannschaft konnte sich am Mittwoch der Schmückwoche bereits mit der Feinabstimmung beschäftigen. Hervorzuheben ist an dieser Stelle die als absolut positiv anzusehende Wissbegierde der jungen Schützen. Es wird hier sehr gute Nachwuchsarbeit geleistet, sodass sich in den kommenden Jahren niemand um das Aussehen der Residenzen Kopfzerbrechen machen muss. Natürlich kam aber wie gewohnt auch das allabendliche Zurückblicken auf das Vollbrachte nicht zu kurz. Schon am Montag hatte unser Schülerprinz eingeladen und voller Stolz bediente Mutter Ines die Mannschaft mit leckerer Suppe und gekühlten Getränken. Man konnte es dem lieben Andreas anmerken, dass er mit einer gehörigen Portion Stolz das ein oder andere Schulterklopfen der "Alten" entgegennahm.

Bereits einen Tag später gesellte man sich am Abend zu unserem Prinzen Tobias Engels, der es sich nicht nehmen ließ, ein kleines Fass anzustechen, um mit seinen Untertanen anzustoßen. Hier wurde es bereits ein wenig später am Abend, denn die Jugend hatte schon eine dicke Portion Sitzfleisch mitgebracht, um einen ersten Härtetest durchzuführen.

Der Abend beim Königspaar war, wie eigentlich immer, ein ganz besonderer. Schon früh füllte sich der extra mit einem kleinen Zelt versehene Garten der Majestäten Marita und Peter und es versprach ein gelungener Auftakt zu werden. Am Abend war das Zelt prall gefüllt und man hatte den Eindruck, das Schützenfest würde bereits an diesem Abend beginnen. Eine kleine Gruppe von "Insidern" hatte es sich auf dem Hauseingang der Residenz bequem gemacht und hier entstand ein regelrechter Austausch ganz "wie in alten Zeiten". Immer mehr gesellten sich zu dieser Runde und so konnte man auf eine ganz natürliche Art das Überlaufen des Festzeltes verhindern. Mit einem respektablen Abschluss gegen 24 Uhr hatten dann auch die letzten Aufrechten ein Einsehen mit dem Königspaar, denn es standen der Bruderschaft ja noch einige schwere Tage bevor.

Diese sollten in diesem Jahr erneut bereits am Freitagabend, dem 20. Mai beginnen und zwar mit dem sonst für Samstag üblichen Schützenball. Was sich in der Woche vor dem Schützenfest schon andeutete, fand zu Beginn des Schützenfestes seinen Fortgang, nämlich gutes Wetter gepaart mit bester Stimmung im Team. Der Freitag war sehr gut besucht, auch wenn man gegenüber dem Vorjahr einige Abstriche machen musste, aber dies war ja wegen des letztjährigen Feiertags am Schützenfestsamstag auch nicht anders zu erwarten. Es war trotzdem ein toller Abend mit wieder einmal fantastischer Stimmung. Diese konnte auch ein eigens zu Stimmungsmache engagiertes Double des bekannten "DJ Ötzi" nicht trüben. Es musste ja einmal geschehen und so war es dann in diesem Jahr soweit. Mit der Verpflichtung des falschen "DJ-Ötzi" hatten wir voll danebengegriffen. Der Interpret gab eine Schlafwagenvorstellung, die von unserem gut gelaunten Publikum sogar mit Applaus bedacht wurde. Lediglich dem Darsteller war nicht klar, dass der gegebene Beifall aus lauter Spott gegeben wurde. Trotzdem tat es der Laune im Festzelt keinen Abbruch und man feierte ausgelassen weiter bis in die Morgenstunden. So konnte und sollte das Schützenfest weitergehen.

Ein Präses in Höchstform, so kann man die Atmosphäre bei der Krönungsmesse am Samstag umschreiben. Da die ganzen Feierlichkeiten durch das Einbinden des Freitagabends zeitlich sehr entspannt ablaufen konnten, nahm sich unser Präses auch die Zeit um dem Krönungsgottesdienst den Rahmen zu geben, der ihm zusteht. Feierlich und sehr anschaulich zelebrierte er die heilige Messe, die begleitet vom Kirchenchor einen wirklichen Höhepunkt des diesjährigen Schützenfestes darstellte. In seiner Ansprache an die Würdenträger vergaß unser Präses nicht, vor der eigentlichen Krönung warmherzige Dankesworte an die Adresse der scheidenden Majestäten zu richten. Schön zu sehen, wenn auch manchem Schützenbruder angesichts derartiger Momente die ein oder andere Träne aus den Augen entweicht.

Gestärkt durch Gottes Segen konnte man getrost und fröhlich dem Königsball der Majestäten entgegensehen. Das Haus war prall gefüllt und so konnte praktisch nichts mehr schief gehen, denn seitens unserer Bruderschaft war alles bestens vorbereitet. Schon bei seiner Ansprache sah man unserem Brudermeister Norbert Pinell die Freude über ein volles Haus an. Er begrüßte die Anwesenden und hier ganz besonders die Abordnungen der Schützenbruderschaften aus Lohn, Dürboslar, Freialdenhoven und Aldenhoven mit ihren Majestäten und stellte noch einmal die gerade frisch gesegneten Patterner Majestäten vor.

Der ganze Abend war geprägt von Harmonie und guter Laune. Die Auftritte unserer Schützenfrauen waren erneut sehenswert. Neben einer tänzerischen Darbietung trugen unsere Frauen einen kleinen Sketch vor, der einen Traumschiffurlaub unseres Königspaares darstellen sollte. Die Musikkapelle tat zur Stimmung ein Weiteres dazu und so war ein kurzweiliger Abend schnell bei seinem Höhepunkt angelangt. Marita und Peter Keller nahmen Aufstellung in den Reihen der auf der Tanzfläche angetretenen Offiziere und nach den einleitenden Worten unseres Brudermeisters Norbert Pinell konnte der Königswalzer beginnen. Wie soll man jedes Jahr erneut einen Königswalzer in den höchsten Tönen loben, aber es war auch dieses Jahr wieder eine Augenweide und eigentlich kann nur ein Königspaar selbst die Augenblicke dieses Geschehens mit der richtigen Emotion wiedergeben, damit der Leser dieser Zeilen spürt, was für eine Stimmung in solchen Augenblicken herrscht; einfach ein ganz tolles Ereignis. Leider aber viel zu schnell vorbei, denn nachdem auch alle anderen anwesenden Majestäten sich in den Tanzreigen eingebracht hatten, war es dann auch schon wieder vorbei. Die Hauptsache aber war, dass unsere Majestäten richtig zufrieden und auch ein wenig glücklich waren. In dieser Stimmung ließ man dann auch getrost den Abend ausklingen. Dies sollte natürlich nicht so schnell geschehen, denn die Majestäten sollten, wie für unsere Verhältnisse üblich, auch in sorgfältiger Weise nach Hause begleitet werden.

Ein neuer Tag, neues Glück - so sollte man meinen, aber an diesem Sonntag, so sah es zumindest anfänglich aus, sollte uns das Wetter ein wenig einen Streich spielen. Es war bedeckt, als man sich um 11 Uhr traf, um der Toten zu gedenken. Hier ließ man sich vom Wetter aber nicht beeinflussen. Mit wohlgewählten Worten unseres Brudermeisters Norbert Pinell, gedachte man der gefallenen und vermissten Soldaten der beiden Weltkriege in besinnlicher Weise. Auch der sich anschließende Frühschoppen war recht ruhig und bedächtig und man sorgte sich um den Festzug, denn es hatte bereits angefangen zu regnen. Besorgt schaute man immer wieder einmal kurz aus dem Festzelt und machte sich so seine Sorgen, ob es denn überhaupt funktionieren würde mit dem Festzug.

Anfangs dachte man auch noch, dass der Festzug ausfallen, oder nur in verkürzter Form stattfinden könnte, aber nach einer mit Bedacht gewählten Wartezeit tat sich der Himmel auf und wir konnten mit etwas Verspätung den Festzug doch noch komplett durchführen. Die kleine Verzögerung hatte bei unseren Frauen natürlich einen richtigen Ansturm ausgelöst, denn in der Wartezeit genehmigten sich sehr viele Besucher schon die erst für nach dem Festzug geplante Tasse Kaffee. Ein schöner und stattlicher Festzug bewegte sich durch die Straßen, die trotz der Wetterunbeständigkeit von Zuschauern zahlreich gesäumt waren. Nach dem imposanten Vorbeimarsch und dem obligatorischen Deutschlandlied im Festzelt sollte der Tag ganz gemütlich ausklingen. Dies hatte man erneut der im zweiten Jahr geänderten Planung zu verdanken und man merkte nicht nur in den eigenen Reihen, dass am Abend keine Veranstaltung mehr stattfinden würde, denn alle Festzugteilnehmer nahmen sich richtig Zeit, den Tag in einer gemütlichen Runde bei Kaffee und Kuchen oder auch beim Bier ausklingen zu lassen. Es waren nur die Jungoffiziere, die nicht wussten, mit welcher Erklärung man nun erneut die im Vorjahr ausgewählte Zwischenstation zum König auch in diesem Jahr wieder anlaufen sollte. Man entschloss sich letztendlich zum Stützpunkt "Em Stüffje" auch ohne Erklärung einzukehren und hier noch die ein oder andere Diskussion anzuzetteln.

Kaum angefangen, schon beging man den letzten Tag des Schützenfestes. Er begann, wie üblich, mit dem Dankgottesdienst in der Matthäus-Kapelle. Hier sprach Präses Pfarrer Maqua uns allen aus der Seele, als er Gott für ein gutes, harmonisches und durchweg erfreuliches Schützenfest dankte. Der Gottesdienst war überaus gut besucht und so stärkte man sich für den bevorstehenden zünftigen Abschluss des Festes. Nach dem Gottesdienst trennte sich die holde Weiblichkeit von den Herren der Schöpfung, weil man zuerst in geselliger Runde ein Frühstück zur Stärkung einnehmen wollte. Den Herren dürstete bereits sehr und sie beschlossen, den Tag in Angriff zu nehmen. Ein eher schleppender Beginn des musikalischen Frühschoppens schloss sich an und man freute sich anfangs über jeden neu eintreffenden Besucher. Das sollte sich aber schnell ändern und das Zelt füllte sich zusehends. Ein prächtig aufgelegter "Organisator" Stephan Kickartz hatte an diesem Tag die Moderation übernommen und als ob er noch nie etwas anderes getan hätte, führte er nicht nur durch das Programm, sondern vergaß auch niemanden in seiner Begrüßungsansprache. Wir konnten hier nur feststellen, ein wahres Naturtalent ans Mikrofon gelassen zu haben. Die Musik war bestens, der Besuch nach, wie bereits erwähnt, schleppendem Beginn einfach sehr gut und die Stimmung tat ein Übriges, um auch in diesem Jahr erneut ein tolles Ende zu feiern. Ende wurde in diesem Jahr auch mit der Tradition des Maikönigspaares gemacht. Hatte man vor vielen Jahren mit Christel Mürkens als Maikönigin begonnen, so beschloss man, auch mit ihr die Tradition zu beenden, und man kürte an diesem Nachmittag Christel und Franz Mürkens zum Maikönigspaar des Jahres 2011. Nebenbei sei auch noch erwähnt, dass man die eine oder andere Beförderung aussprechen konnte, die aber bedingt durch das im kommenden Jahr stattfindende "kleine Jubiläum" eher etwas kleiner ausgefallen war. Es war schnell Abend, doch der Tatendrang war noch nicht gestillt. Eine Marotte brachten die Lohner Schützen von ihrem Schützenfest mit zum Frühschoppen in Neu-Pattern, nämlich das Springen prominenter Gäste in ein Spalier von Offizieren und Jungschützen zum Mutbeweis. Hier zeigte sich, dass angefangen von König und Königin, so mancher Offizier und auch manche Schützenfrau mit einer gehörigen Portion Mut ausgestattet war und den Sprung ins Ungewisse wagte. Den Anfang und somit den Eisbrecher machte unsere liebe letztjährige Bezirksprinzessin Jenny Topp, die allen zeigte, wie man richtig sprang.

Das sollte aber noch nicht alles an Übermut sein, was man in Neu-Pattern zu Tage förderte. Mit hoch motivierter Begleitung ließ sich das Königspaar am Abend von einer stolzen Anzahl Ungebrochener nach Hause begleiten. Hier angekommen, stellte man fest, dass sich die Gemüter ganz schön erhitzt hatten, und es musste unbedingt eine Abkühlung her. Es war nicht anders zu erwarten und schnell wurde eine Marineübung ausgerufen und alle in den Pool des Königspaares berufen. Ob diese Übung nun der Abkühlung oder der Säuberung dienen sollte, wurde auch an diesem Abend nicht geklärt. Selbst unser so auf Etikette bedachter Schriftführer Jürgen Berg war angesteckt von so viel anderem "kühlen Nass", dass er selbst in Kauf nahm, in den nächsten Wochen per Handy nicht mehr erreichbar zu sein, und sich heldenhaft mit allen auch am Mann getragenen Kommunikationsmitteln in die Wellen schmiss, um den Badenden beistehen zu können. Es war für den ein oder anderen Außenstehenden gewiss nicht zu verstehen und auch nicht nachzuvollziehen, zu später Stunde so manchen Offizier nebst Begleitung zu Fuß, mit Badelatschen und ohne übliches schwarzes Beinkleid seinen Heimweg antreten zu sehen. So erging es auch unserem Brudermeister Norbert Pinell mit Gattin, der sichtlich abgekühlt, aber auch glücklich über ein wieder einmal gelungenes Fest, seinen Heimweg antrat, dieses Mal jedoch etwas leichter bekleidet als sonst üblich.

Das Bad im königlichen Pool war natürlich auch Gesprächsthema Nummer eins, als man sich am darauffolgenden Tag zum Abschmücken traf. Bevor man an die Arbeit ging, musste natürlich zunächst das Schützenfest noch einmal eingehend nachbetrachtet werden. Dann aber ging es zügig und schnell vonstatten und es wurde alles in gewohnter Manier schnell und gut zurückgebaut. Hier konnte man erneut die Kraft der Jugend erkennen, die trotz der Nachwehen, die die letzten Tage so hinterlassen hatten, ihre Arbeit verrichtete und dabei auch noch motivierend auf die "Alten" einwirkte. Ein zünftiges Mittagessen schloss sich an und man erledigte im Anschluss noch die letzten Arbeiten, ehe man sich zum letzten Mal auf den Weg machte, um dem Maikönigspaar die Aufwartung zu machen. Christel Mürkens servierte sehr zur Freude den Damen und Herren Kaffee und Kuchen. Diese Sachen fanden wesentlich mehr Absatz als das ebenfalls reichlich vorhandene Bier, das eher noch für die ganz hart Gesottenen geöffnet wurde.

Ein weiteres Fest stand uns bevor. Es war ein Fest der besonderen Art, eines das man von Seiten unserer Bruderschaft nicht alljährlich besucht. Bestens vorbereitet und geplant durch unsere neuen Mitglieder Wilfried Schorn als Bezirksjungschützenmeister und Michael Dickmeis fand am 29. Mai der Diözesanjungschützentag in Jülich statt. Bereits beim Aufbau in der Zitadelle hatten einige Aktive unserer Bruderschaft ihr Mitwirken unter Beweis gestellt. Am Samstagabend fand in Jülich eine Fete der gesamten Jugend statt. Hier waren auch unsere Jugendlichen mitten drin und ließen sich von der super Stimmung anstecken und feierten bis in den Morgen.

Als sich dann die Jugend am Sonntag zur heiligen Messe unter freiem Himmel traf und von einem bestens aufgelegten Pfarrer Glasmacher begrüßt und durch die Messfeier geführt wurde, waren einige Offiziere von uns mit dabei. "Das hat uns aber gut getan" war der allgemeine Tenor, denn eine hervorragende Messfeier in moderner Art und mit flotten Gesängen und guten Bekenntnissen zu Gott hatte uns auf einen schönen Tag für die Jugend vorbereitet. Ein großer Festzug durch die Stadt Jülich vom Brückenkopfpark bis zur Zitadelle, wo der gemütliche Teil der Feierlichkeiten stattfand, schloss sich an. Leider wurde dieser prächtige Umzug nur von wenigen Zuschauern in der Stadt wahrgenommen. Umso erfreulicher war die Stimmung rund um die Zitadelle, wo neben den Wettbewerben der Jugendlichen auch für die Kleinen und Großen gesorgt war. Auch beim Abbau am Sonntagabend wurde das Team um Wilfried Schorn, dem neben seiner ganzen Familie noch einmal ein riesiges Lob ausgesprochen werden muss, von uns tatkräftig unterstützt. Schade war eigentlich nur, dass sich bei den Vor- und Nacharbeiten so wenige Schützenbruderschaften beteiligten.

Wie schon seit Jahren nunmehr durchgeführt, so wurde auch in diesem Jahr am letzten Maitag eine Maiandacht in der Matthäus-Kapelle abgehalten. Die Frauengemeinschaft hatte alles bestens vorbereitet und man konnte in der kurzen Stunde einmal in sich gehen und auch der Mutter Gottes Danke sagen.

Juni

Aus genau dem gleichen Grund führte uns der Weg am 8. Juni nach Ralshoven, um dort auch schon traditionell stark besetzt an der dortigen Marienwallfahrt für Schützen teilzunehmen.

Alte Nachbarschaftspflege, so kann man unseren Besuch bei der Sakramentsbruderschaft Kirchberg nennen. Hatte man viele Jahre guten Kontakt zu der Bruderschaft, so war dieser durch Umsiedlung und dergleichen etwas verloren gegangen. Nun aber feierte die Kirchberger Bruderschaft Jubiläum, denn sie wurde 385 Jahre alt. Wir ließen es uns nicht nehmen, die ehemaligen Freunde auf ihrem Festkommers zu besuchen und dort von Herzen zu gratulieren.

Es galt aber neben den außerplanmäßigen Ausgängen, auch noch die "normalen" Ausgänge zu tätigen, und so führte es uns am 19. Juni nach Neu-Lohn. Hier war man bekanntlich von der Krönungsmesse bis zum Endfrühschoppen an allen Veranstaltungen zugegen. Schon die tolle Krönungsmesse ließ einiges erahnen und so sollte es auch kommen. Der Prinzenball am Samstag wurde von unseren Jugendlichen besucht, um den uns allen ans Herz gewachsenen Lohner Jungschützenprinz Andi Sevenich die Ehre zu erweisen. Auch am Festzug beteiligte sich unsere Bruderschaft mit großer Anzahl. Unsere Freunde aus Neu-Lohn konnten ganz besonders stolz auf ihren Königsball sein. Hier war neben den bekannten Auftritten der Trommlercorps ganz besonders der Auftritt von Bruce Kapusta, einem bekannten Trompeter, zu erleben, der herzerweichend auf das Königspaar einging und für alle, ganz besonders aber für das Königspaar, eine unvergessene Stimmung erzeugte. Zu einem exzessiven Frühschoppen kam es in Lohn am Montag. Die Stimmung war schon sehr früh sehr hoch und mit sportlichen Einlagen wurden hier alle fit gehalten. Ein großes Lob erhielt unsere mitgereiste Frauenriege, die zahlreich erschienen war und sich tatkräftig am Geschehen beteiligte.

Wenige Tage danach hieß es Fronleichnam in Niedermerz. Selbst der verkürzte Umzug konnte wegen des schlechten Wetters an diesem 23. Juni nicht durchgeführt werden und so musste sich die Gemeinschaft mit dem Gottesdienst in der Pfarrkirche begnügen. Das sich an die Messfeier anschließende gemeinsame Frühstück der Bruderschaft in der Gaststätte "Zur Palme" brachte die Laune der Teilnehmer aber wieder auf ein gutes Maß und man konnte bei einem deftigen Frühstück auch ein wenig die Seele baumeln lassen.

Das darauffolgende Wochenende stand im Zeichen der St. Sebastianus-Schützen aus Aldenhoven. In bewährter Manier wurde auf dem alten Marktplatz im Festzelt das diesjährige Schützenfest gefeiert. Angefangen mit dem großen Zapfenstreich hinweg über fast alle Veranstaltungen waren wir mit unserer Bruderschaft auch bei den Kameraden aus Aldenhoven immer präsent. Der Festzug war sehenswert, der Königsball war von großer Hitze im Festzelt geprägt, was einige Offiziere der Aldenhovener Bruderschaft dazu bewegte, den Königsball mehr im Freien zu verbringen als im Festzelt. Natürlich ließen es sich einige unserer Offiziere auch nicht nehmen, den Kirmesausklang am Montag mitzufeiern. König Reiner Schmelzer war sehr angetan von der großen Teilnahme der Patterner Schützen an seinem Schützenfest, was er auch uns gegenüber in besonderer Dankbarkeit kundtat.

Juli

Einen festen Schützenfesttermin hat auch mittlerweile die St. Ursula-Schützenbruderschaft aus Dürboslar. Hier wurde am Wochenende um den 17. Juli gefeiert und auch hier hieß es für unsere Bruderschaft, immer dabei zu sein. Großer Zapfenstreich am Freitag, Kirchgang und Festzug am Sonntag, und auch der Königsball am Montag mit offiziellem Auftritt unserer Bruderschaft standen auf dem Programm. Zu Ehren der Dürboslarer Majestäten, die allesamt aus der Familie Koch stammten, machten wir uns gerne auf den Weg zur befreundeten Nachbargemeinde. Hier gilt es zu bemerken, dass ein auffällig lockerer und fröhlicher Königsball uns die Zeit vertrieb und einige gelungene Einlagen der Dürboslarer nicht nur Applaus, sondern auch allseits sehr viel Beachtung fanden.

August

Er wird auch nicht jünger, unser Präses Pfarrer Maqua. Am 3. August besuchte eine Abordnung ihn in Niedermerz, um ihm zu seinen 85. Geburtstag zu gratulieren. Wie sich sicherlich ein jeder vorstellen kann, war beim allseits beliebten Pfarrer Maqua den ganzen Tag über reger Betrieb, aber am späten Nachmittag anlässlich eines offiziellem Empfangs im Haus des Dorfes war alles dort, was auch dort sein musste, um mit unserem Präses ein wenig zu feiern. Alle sprachen die Hoffnung aus, dass uns der liebevolle Mensch "Wilhelm Maqua" noch lange Jahre erhalten bleiben würde.

September

Es waren sage und schreibe 30 Männer und Frauen, die sich am 3. September zum offiziellen Offiziersausflug trafen. Pünktlich hatte sich zu diesem Ausflug auch gutes Wetter eingestellt, was angesichts der Tatsache, dass sich alles im Freien abspielen würde, auch vonnöten war. Mit dem Fahrrad wurde das Jülicher Umland erkundet. Der Weg führte über Engelsdorf und Barmen hin nach Rurdorf, wo man an dem an der Rur gelegenen Sportplatz eine erste Rast machte und sich ein wenig stärkte. Weiter an der Rur entlang fuhr man schließlich bis nach Hilfahrt. Dort angekommen wurden die Fahrräder schnell verstaut, denn es sollte weiter gehen mit dem Boot. Eine zweistündige Raftingtour auf der Rur schloss sich an. Schnell waren die 30 Mann auf drei Schlauchboote verteilt, drei Kapitäne ausersehen und schon konnte es losgehen. Für die meisten war es ein einmaliges Erlebnis, einmal in kameradschaftlicher Runde auf dem Fluss entlang zu rudern. Es lag an jeder Mannschaft selbst, ob nun mit viel Kraftaufwand eine hohe Geschwindigkeit erzielt wurde, oder ob man es angesichts der schönen Natur etwas ruhiger angehen ließ. Der einhellige Tenor zu dieser im wahrsten Sinne des Wortes "Spritztour" war ganz einfach "spitzenmäßig". Vielleicht lag es an der Hitze, oder an der Anstrengung oder am Entzug; als man bei Wassenberg die Boote verließ, überfiel alle ein gewaltiger Durst und wir hielten es kaum aus, bis wir auf der ebenfalls sehr gut geplanten Planwagenfahrt etwas Kühles zu trinken erhielten. Die Vorräte auf den zwei Planwagen waren sehr schnell aufgebraucht und die Fahrer der Planwagen mussten, natürlich völlig überrascht vom Durst der mitfahrenden Gesellschaft, einen Zwischenstopp einlegen um nachzutanken. Die Fahrt führte uns durch die schöne Landschaft zurück nach Hilfahrt, wo unsere Damen uns dann mit dem Auto abholten. Ein zünftiger Grillabend schloss sich an. Auf der Terrasse am Sportheim sollten wir es uns gemütlich machen. Dennis Topp gab als Grillmeister nicht nur sein Debüt ab, sondern erhielt ebenso schnell seinen Meistertitel als Chefkoch, denn er zauberte leckere Grillspezialitäten auf den Teller. Der Dank an das Team Willi Tolsma und Willi Topp als Organisatoren war gewiss. So manch einer musste sich aber auch schon für Ausflugsverhältnisse frühzeitig verabschieden, denn ein doch mit körperlicher Belastung behafteter Tag hatte seinen Tribut gefordert.

Schon einen Tag später, so war es in den letzten Jahren immer, trafen sich die Offiziere in der Niedermerzer Pfarrkirche um dem dortigen Pfarrpatron Johannes Baptist zu gedenken. Leider war die Zahl der Teilnehmer nicht so groß wie tags zuvor, als es etwas Weltliches zu feiern gab, aber der harte Kern war wenigstens anwesend, um dieser Feier einen gebührenden Rahmen zu geben. Alle die den Weg zur Messfeier nicht fanden, hatten einen wirklich wohltuenden Gottesdienst verpasst.

Zwar zu früh, aber an dem in Abstimmung mit dem damaligen Dechanten Müsers festgelegten letzten Freitag in der Schlussoktav, beging man in der Matthäus-Kapelle am 9. September das Patrozinium zu Ehren des heiligen Matthäus. Auch wenn der eigentliche Gedenktag der 21. September ist, so sollte es doch für jeden Matthäus-Schützen ein Muss sein, an dem Gedenkgottesdienst teilzunehmen. Präses Maqua erinnerte in seiner Ansprache auch an den Zöllner, der sich seinerzeit aufmachte und Jesus folgte und bat die Anwesenden, diesem Beispiel zu folgen. Im Anschluss an den Gottesdienst traf man sich zur Herbsttagung der Offiziere mit Lob und Kritik zum abgelaufenen Jahr und mit der einen oder anderen Aussprache untereinander.

Ein anfänglich in eigenen Reihen auch etwas skeptisch begleiteter Vorschlag, den unser Festwirt Karl-Heinz Coen schon Jahre lang durchführen wollte, wurde endlich am 17. September umgesetzt. Erstmalig wurde in Neu-Pattern ein Weinfest veranstaltet. Hatte man in der Vorplanung noch angedacht, das Fest im "Haus Pattern" stattfinden zu lassen, so konnte man am Vortag doch beschließen, das ganze Geschehen auf den Vorplatz zu verlagern und alle Stände dort aufzubauen. Rund um einen großen Weinstand herum hatte man Buden aufgebaut, die zur Kinderbelustigung einluden, aber auch zum Verkauf von Speisen dienen sollten. Auch waren einige Händler mit herbstlichem Schmuckwerk, besonders für unsere Frauen gedacht, anwesend und eine Hüpfburg sowie ein Torwandschießen für die Jugend unter uns sollten auch nicht fehlen.

Unsere Majestät Königin Marita hatte mit ihrer Tochter Rebecca zünftigen Flammkuchen gemacht, der besonders lecker ebenso reißenden Absatz fand, wie der von einigen Offizieren feilgebotene Reibekuchen. Anfänglich etwas schleppend, so fand sich mit der Zeit doch eine riesige Schar an Besuchern ein, um die von Karl-Heinz Coen gestifteten Weine auch zu probieren und anschließend zu genießen. Es war ein Fest in völligem Einklang und jeder Gefragte war voll des Lobes über eine solche Feierlichkeit. Es lag wahrscheinlich an der Art, wie so Mancher den Wein trank, denn der ein oder andere war dem Getränk Wein wohl doch nicht so gewachsen, und man hörte doch das ein oder andere Mal, dass doch vielleicht ein kleines Viertelstündchen des Festes in der Rückschau gefehlt hätte. Trotzdem war man über dieses Fest mehr als erfreut und auch sehr gewogen, es im kommenden Jahr erneut zu versuchen.

Zum Königsball nach Freialdenhoven führte es uns am 23. September. Hier waren wir zum dritten Mal zu Gast bei der Mauritius-Schützenbruderschaft. Der Königsball war geprägt von einigen Darbietungen, vor allen Dingen von den Künsten der Fahnenschwenkergruppe, die ihr Können dort unter Beweis stellte. Neben dem Königsball besuchten wir auch am darauffolgenden Sonntag den Festzug. Wenn es in den Jahren zuvor immer ein Ausgang war, an dem sehr wenig Beteiligung zu verzeichnen war, so konnte man in diesem Jahr doch sehr zufrieden sein und brauchte sich keine Sorgen um die Besetzung der einzelnen Abteilungen in der Offiziersriege zu machen.

Schweißtreibend war dann auch noch der am gleichen Tag stattfindende Umzug in Niedermerz anlässlich des Erntedankfestes. Erfahrungsgemäß schrumpft die Gruppe der Offiziere auf dem Weg von Freialdenhoven nach Niedermerz um einige Personen. So war es auch in diesem Jahr, was aber nicht an der Fußkrankheit, sondern vielmehr an der Faulheit des ein oder anderen gelegen hatte. Man traf sich im Haus des Dorfes zu einer Tasse Kaffee oder einem kühlen Nass, bevor sich der Festzug, kommandiert von Hauptmann Jürgen Berg, in Bewegung setzte.

Oktober

Bereits eine Woche später, am 2. Oktober trafen sich fast die gleichen Menschen und einige mehr, um erneut Erntedank zu feiern. Dieses Mal führte uns der Weg zum Weiler Langweiler und hier auf den Hof der Familie Kokerols. Das Erntedankfest des Weiler Langweiler war auch in diesem Jahr wieder Anziehungspunkt für die ganze Gemeinde Aldenhoven und darüber hinaus. Da es sich bei der Messfeier um die einzige heilige Messe im gesamten Gemeindeverband handelte, war der Andrang entsprechend groß. Wir begleiteten Pfarrer Maqua mit seinen Messdienern zum Altar und erlebten anschließend einen wieder einmal sehr anschaulichen Gottesdienst, der begleitet wurde vom Musikverein Kinzweiler und dem Kirchenchor Niedermerz. Auch die Kleinsten des Weilers wurden schon eingebunden, denn sie durften unter Anleitung von Margret Frings die zusammengestellten Gaben, wie Obst, Brot und Feldfrüchte zum Altar bringen, die Pastor Maqua gerne in Empfang nahm. Während der kompletten Feier war die Dankbarkeit unserem Herrn gegenüber zu spüren, der uns alljährlich mit gutem Essen und Trinken versorgt. Mit dem Lied "Großer Gott wir loben dich" endete die heilige Messe und wir zogen gemeinsam aus der erneut festlich hergerichteten Scheune aus. Anschließend saßen noch sehr viele Menschen gemütlich beieinander. Die Halle war noch eine ganze Weile komplett besetzt, sodass wir uns eine neue Tischreihe aufbauen mussten, um überhaupt noch einen Sitzplatz zu ergattern. Es war ein geselliger Tag, bei dem unsere Frauen, alle mitgereisten Jugendlichen und auch alle anwesenden Offiziere einhellig beisammensaßen und es sich ein wenig gut gehen ließen. Mitten unter uns durfte unser Präses Pfarrer Maqua natürlich nicht fehlen, der die gute Atmosphäre sichtlich genoss. Erst am späten Nachmittag löste sich allmählich der Kreis auf und lediglich einige wenige Hartgesottene wollten einmal nacheifern, was vor Jahren bei vielen Offizieren Tradition war, nämlich das Ausharren bis kurz vor "Toresschluss".

Wir hatten uns mit den Freunden aus Neu-Lohn auf den 31. Oktober geeinigt und so trafen wir uns auch am Abend dieses Tages zum Freundschaftstreffen in der Lohner Grillhütte. Wir erlebten ein tolles Miteinander, wie bereits seit einigen Jahren. Bei gutem Essen und harmonischer Unterhaltung kann man erneut von einem gelungenen Treffen sprechen, das wirklich seinem Namen als Freundschaftstreffen gerecht wird. In diesem Jahr allerdings waren wir Matthäus-Schützen in allen Belangen unseren Freunden aus Lohn unterlegen. Sowohl bei den erneut toll ausgeklüngelten Wettkämpfen, als auch bei der Kondition waren unsere Gegenüber in diesem Jahr einfach nicht bezwingbar. Das lag vor allen Dingen daran, dass unser Schriftführer Jürgen Berg zum einen nicht seinen besten Gehilfen Marco Muckel bei sich hatte, aber auch zum anderen selbst nicht die beste Fitness aufwies. Und schon waren unsere sonst besten Pferde im Stall außer Gefecht gesetzt. Lediglich der Altkönig Peter Joussen und sein Spannmann Willi Topp versuchten ihr Bestes und ließen Matthäus-Schützen doch nicht in allzu schlechtem Licht erscheinen.

November

Gut vorbereitet, große Mühe, viel Freude. Das beschreibt in kurzen Worten die Organisation des jährlichen Martinsumzuges. Hier hatte unsere Mannschaft, die sich um die Organisation kümmert, wieder einmal ganze Arbeit geleistet. Für viele ist dieser Tag schon eine Selbstverständlichkeit und keiner sieht die Arbeit, die hinter einer solchen Aktion steckt. Hier gehen einige unserer Schützenfrauen jedes Jahr erneut von Haus zu Haus, um Spenden für die Veranstaltung zu sammeln. Dies ist mit Abstand die wichtigste Arbeit in der Vorbereitungszeit. Am 11. November war es dann soweit. Die Organisatoren des Martinsumzuges trafen sich am frühen Morgen, um den notwendigen Einkauf zu tätigen. Daraufhin wurde sich zunächst einmal kräftig gestärkt. Anschließend wurde kräftig angepackt und etwa 500 "Tüten" gepackt, damit der St. Martin am Abend auch etwas zu verteilen hatte. Mit dieser Arbeit war man gegen Mittag bereits fertig geworden und auch hatte man schon die älteren Menschen des Ortes erfreut, indem man ihnen auch eine gebackene Martinsgans überbrachte. Wie in den Vorjahren auch, so begann dieser Umzug mit dem Martinsspiel auf dem Vorplatz der Kapelle. Neben den gewohnten Akteuren gesellte sich erstmals ein neuer "Bettler" in den Reigen der Darsteller. Walter Böttcher hatte sich bereit erklärt, den Part zu übernehmen und stieg voller Elan und mit einer meisterlichen Leistung in die Darstellung des Bettlers ein, dass man sich nur fragen konnte, wieso man ein solches Talent nicht viel früher hätte entdecken können.

Nach der etwa 15-minütigen Vorstellung zogen die rund 400 Kinder, begleitet von ihren Eltern und den Spielmannszügen aus Niedermerz und Pattern sowie natürlich dem St. Martin hoch zu Ross durch den geschmückten Ort. Es war wieder schön mit anzusehen, wie die Kinder die Tüte aus den Händen des St. Martin, verkörpert von Willi Tolsma, entgegennahmen.

Ein regnerischer Morgen war es, an dem wir uns mit dem Spielmannszug und der Reservistenkameradschaft trafen, um am 13. November den Volkstrauertag zu begehen. Der kurze Auftritt wurde von einer geringen Zahl an Offizieren begleitet, obwohl die mahnenden und wohlgewählten Worte von Bernd Jansen, der wieder seinen Vater Herbert Jansen vertrat, eine größere Zuhörerzahl verdient gehabt hätte.

Die für Ende November terminierten Vereinsmeisterschaften der Bruderschaft mussten auf unbestimmte Zeit verschoben werden, da der Schießstand, durch einen Wassereinbruch total durchnässt, von einer Fremdfirma mittels großen Trocknungsgeräten wieder hergestellt werden musste.

Dezember

Erstmals musste die für den 3. Dezember von der Bruderschaft Neu-Lohn geplante "Besinnliche Nachtwanderung" ausfallen. Wir trafen uns zwar mit einer richtig angenehmen Anzahl Schützenschwestern und -brüdern in der Pfarrkirche in Neu-Lohn und wohnten hier einem erfrischenden Gottesdienst bei, doch nach der Messfeier konnte man die Kirche wegen massiver Regenfälle nicht verlassen. Hier war allen Beteiligten die Gesundheit wichtiger und wir einigten uns darauf, einige kurze Gebete zu sprechen, die Gebetsbroschüre für das nächste Jahr aufzuheben und die Wanderung ausfallen zu lassen.

Die Visitation des Bistums stand in der Pfarrgemeinschaft Aldenhoven an und so war zwischen den Pfarrgemeinden Dürboslar und Niedermerz vereinbart worden, die am 8. Dezember stattfindende Firmung gemeinsam in der Pfarrkirche zu Dürboslar durchzuführen. So stimmte sich auch unser Brudermeister mit dem Brudermeister aus Dürboslar ab, dass wir gemeinsam die Jugendlichen begleiten würden. Die Kirche war prall gefüllt und es waren auch einige unserer Jungschützen dabei, die an diesem Tag die Firmung durch Weihbischof Dr. Johannes Bündgens erhalten sollten.

Januar

Der Gemütliche Abend ist nun bereits seit Langem Tradition bei den Matthäus-Schützen. So manch einer hatte im Vorfeld der Planungen beklagt, dass man hier immer wieder in alten Töpfen denken und nicht einmal einen neuen Weg beschreiten würde. Aber in Anbetracht der immer wieder hervorragenden Teilnehmerzahlen lässt sich leicht erkennen, dass hier doch ein großer Bedarf an dieser Art des Zusammentreffens besteht.

Auch wenn anfänglich die Anmeldezahlen, wie unser Geschäftsführer Karl-Heinz Buchwald betonte, sehr zu wünschen übrig ließen, so waren es am Ende doch wieder über 100 Freunde, die sich am 7. Januar 2012 im "Haus Pattern" eingefunden hatten, um einen schönen Abschluss des Schützenjahres zu begehen. Schon im Vorfeld hatte man auch den Grundstein gelegt für eine etwas flottere Art der Unterhaltung, denn man hatte wieder etwas tiefer in die Tasche gegriffen und einen professionellen Alleinunterhalter verpflichtet. So konnte Brudermeister Norbert Pinell seine Begrüßung in großer Runde halten. Er wünsche der ganzen Schützenfamilie ein gutes neues Jahr und der Bruderschaft ein gutes Vorankommen. Dem Abend wünschte er einen harmonischen Verlauf und allen Beteiligten gute Unterhaltung. Die war dann auch gegeben, denn bei gutem Essen und gepflegten Getränken, natürlich erneut serviert von unseren langjährigen Freunden der Crew um Peter Erkens, sollte es ein entspannter und im wahrsten Sinne des Wortes gemütlicher Abend werden. Erfreulich war der große Anteil an jugendlichen Schützen, die sich hier die gute Stimmung zu eigen machten und einen schönen Abend verlebten. Wieder einmal waren es unsere Frauen, die uns mit einer schönen Showeinlage erfreuten und so zum Zeitvertreib beitrugen. Wie die Alten, so die Jungen, man brauchte erst gar nicht zu fragen, wer wohl wieder die letzten des Abends waren, denn Dennis Topp, Fabian Tolsma und Marcel Höppener waren erneut diejenigen, die das meiste Stehvermögen, oder besser gesagt, das meiste Mitteilungsbedürfnis hatten, denn man benötigte bis sage und schreibe etwa 6 Uhr des anderen Morgens, bevor man der Meinung war, alles besprochen zu haben, was es zu besprechen gab.

Normaler Weise schließt ein Schützenjahr mit dem gemütlichen Abend ab. In diesem Jahr war es einmal anders, denn man musste noch den Wettbewerb um die zu ermittelnden Vereinsmeister nachholen, der wegen Unbenutzbarkeit des Schießstandes im November 2011 ausgefallen war. Wir trafen uns am 14. Januar ab 15 Uhr im Schießstand, um die Vereinsmeister des Jahres und den "König der Könige" zu ermitteln. Den Anfang machten die Schüler und im Laufe des Nachmittages schloss sich dann die komplette Riege der Erwachsenen an, ohne hier eine bestimmte Reihenfolge einhalten zu müssen. Die Wettbewerbe waren ebenso gut besucht, wie auch der Aufenthaltsraum, sodass wir erneut von einer guten Veranstaltung sprechen konnten. Die Ergebnisse wurden an diesem Tag nicht ermittelt und sollten erst auf der nächsten Jahreshauptversammlung bekanntgegeben werden. Ein Ergebnis ließ sich aber nicht verheimlichen und zwar die Ermittlung des "Königs der Könige". Hier entstand am Ende der Schießwettkämpfe noch einmal ein sehenswerter Wettkampf, den Peter Joussen letztendlich als glücklicher Gewinner beendete. Der Abend war noch nicht beendet, denn man wollte die gesamte Meisterschaft noch ein wenig nachwirken lassen.

Dem Herrn sei Dank für ein erneut erfolgreiches Jahr unserer Bruderschaft.